Kampf der Armut mit den Mitteln des Kapitalismus?

 

Der Aufstieg der Habsburger zum bedeutendsten und mächtigsten Adelsgeschlecht Europas nahm in den

Niederlanden seinen Anfang. Als Erbe seiner Frau Maria von Burgund konnte der nachmalige Kaiser Maximilian

den damals reichsten Teil Europas für seine Nachkommen sichern.

 

Eine der Hauptursachen für den Aufstieg der Niederlande zum proto-kapitalistischen System war die Entstehung

eines Kapitalmarktes, der die Wirtschaft zuverlässig mit billigem Kapital für Deichbau und Seehandel versorgte.

 

Die Geschichte macht klar: Damit eine funktionierende Wirtschaft entstehen kann, ist Kapital vonnöten.

Und zwar auf jeder, auch der kleinsten Ebene. Ohne Kapital, hier durchaus im Sinne des Ökonomen als Grund

und Boden, Gebäude, Betriebsmittel, etc. definiert, kann es keine Produktion geben.

 

Und an diesem Kapital fehlt es in vielen Gegenden der Welt massiv, denn Banken sind aufgrund ihrer

Geschäftsmodelle und Kontrollsysteme oft gar nicht in der Lage, auf der Mikroebene (kostendeckend) Kredite,

sprich Kapital, anzubieten.

 

Im Jahr 2006 erhielt Muhammad Yunus den Friedensnobelpreis (nicht den für Wirtschaftswissenschaften!)

dafür, einen praktischen Lösungsansatz für dieses Problem geschaffen zu haben: die Grameen Bank, eine

Bank, die traditionelle Sicherheiten durch die Gruppenbürgschaft ersetzt hat. Ihren ca. 7 Millionen zum Teil

bitterarmen Kunden verschafft sie Zugang zu Kleinstkrediten und damit zur Verwirklichung ihrer unter-

nehmerischen Ideen.

 

Liest man Yunus’ Nobelpreisrede, so wird nachvollziehbar, wie ein Mann des akademischen Wissens zu einem

Praktiker des Helfen geworden ist und scheinbar mühelos die Verbindung von Finanzwelt, wirtschaftlicher

Entwicklung, Frauen- und Menschenrechten, sowie erfolgreicher Armutsbekämpfung unter einen Hut bringt.

 

Interessant ist, dass Yunus dabei einen ähnlichen Weg gewählt hat, wie die Erste Asset Management das in

ihrer SRI-Produktpalette tut. Wir agieren nicht im Widerspruch zum marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem,

sondern lassen unser Fondsmanagement das machen, was es am besten kann. Auf effiziente Weise ein Ziel

erreichen!

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Mag. Gerold Permoser

Chief Investment Officer (CIO)