Engagement – Beispiel:

Charoen Pokphand Foods (CP Foods)

 

Die meisten unserer Leser werden die idyllischen Bilder von Forrest Gump und Captain

Dan auf ihrem Shrimp-Kutter in Erinnerung haben: Sonne, Leichtigkeit und ein befreiender

Sprung in das erfrischende Nass, um ein paar Runden zu schwimmen, bevor die Netze

eingeholt werden. Leider entspricht die Realität keineswegs der Fiktion.

 

Deshalb hat die Erste Asset Management 2014 zusammen mit ihren Partnern einen Dialog mit Charoen Pokphand

Foods (CP Foods) initiiert. CP Foods aus Thailand ist nicht nur der weltgrößte Produzent von Garnelen und somit

Verbraucher von Fischmehl, sondern liefert auch Fischmehl für andere Züchter.

Das Unternehmen

 

Die ERSTE RESPONSIBLE Fonds investieren derzeit nicht

in CP Foods, allerdings beobachten wir den Fortschritt

des Unternehmens. So werden wir eine Neubewertung

vornehmen, sobald weitere Verstöße mit höchster

Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können.

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Der Fisch, aus dem solches Mehl erzeugt wird, stammt zum Teil von Sklavenschiffen. Die Arbeiter auf diesen

Schiffen werden von Schleppern an die Betreiber verkauft. Lange Arbeitszeiten ohne Bezahlung sind oft

das geringste Übel für die Fischer. Die Gefangenschaft auf See endet mitunter mit dem Tod in Folge von

Gewalt, Folter, Selbstmord oder gar Mord.

 

CP Foods erklärte die Bekämpfung von Sklaverei 2013 zu einem wichtigen Ziel seines Nachhaltigkeitsmanage-

ments. Das Unternehmen zahlt Lieferanten, die Sklavenarbeit in ihrer Lieferkette ausschließen können, höhere

Preise. Allerdings mussten die Erste Asset Management und ihre Engagement-Partner feststellen, dass diese

Zusagen nicht kontrolliert wurden. Gerade in diesem Punkt konnten wir mit unseren Partnern im Rahmen

dieses Engagements anknüpfen, um eine tatsächliche Kontrolle einzufordern.

 

Dabei zeigte sich CP Foods nicht nur kooperativ, sondern es nahm der CEO persönlich an den Gesprächen teil.

Dies unterstreicht den besonderen Stellenwert solcher Investoren-Initiativen und das Gehör, das ihnen

mittlerweile geschenkt wird.

 

Tatsächlich folgten den Worten auch Taten. So wurde nicht nur ein umfassendes Kontrollsystem für Lieferanten

und Schiffe installiert, sondern die gesamte Beschaffungsstrategie des Unternehmens überarbeitet. Von den

600 bis 800 großen Schiffen, die CP belieferten, konnten nur noch jene 200 ihre Ware verkaufen, die bereits

erfolgreich Kontrollen bestanden haben. Darüber fokussiert der Einkauf auf kleine, rein im Familienverband

betriebene Boote, bei denen die Problematik der Sklaverei nicht gegeben ist.

 

Während dieses Engagement nur einen Teil zur Lösung des Problems der Sklavenboote in Thailand beiträgt

und nicht alle ESG-Risiken des Unternehmens ausräumt, so zeigt es doch den Einfluss, den wir als nachhaltige

Investoren haben, um positive Veränderungen herbeizuführen.

 

(Dominik Benedikt)

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