In Wife We Trust

 

Meine Frau ist oft anderer Meinung als ich. So auch beim Thema Auto. Ich brachte vor elf Jahren ein Auto,

Baujahr 1995, mit in die Ehe. Meine Frau mochte das Auto nie, jetzt haben wir ein neues. Und Sie bekommen

einen ERSTE RESPONSIBLE RETURN – The ESG-Letter zum Thema.

 

Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Meine Frau argumentierte damit, dass das alte Auto nicht mehr

zeitgerecht und ein neueres nicht nur sicherer, schöner, komfortabler, sondern auch energieeffizienter sei. Ich

argumentierte damit, dass die Produktion eines neuen Autos die Umwelt mehr belaste als wir durch den geringeren

Verbrauch einsparen würden. Typischerweise laufen unsere Diskussionen immer auf dieselbe Weise ab: Ich habe

die besseren Informationen, meine Frau die smarteren Argumente. Entsprechend versuchte ich eine konkrete Frage

zu beantworten: Wie sieht es mit dem CO2-Fußabdruck unseres Autos aus und wie hoch ist der Energieverbrauch

für die Produktion des neuen Wagens?

 

Die Erkenntnis war: Ein gesamtheitlicher und für alle verständlicher CO2-Fußabdruck existiert derzeit nicht

und ist auch demnächst nicht in Sicht. Und auch der gesamte Energieverbrauch von der Wiege bis zur Bahre

eines Produktes lässt sich derzeit nicht so einfach ermitteln. Dennoch wenden sich immer mehr Unternehmen

dem Thema CO2-Fußabdruck zu. Das hat zwei gute Gründe:

 

•  Zum einen setzen Unternehmen den CO2-Fußabdruck gezielt als Marketingtool ein. Im Einzelhandel

(Tesco oder Casino), im IT-Bereich (Apple und Lenovo) oder auch in der Lebensmittelbranche sind solche

Entwicklungen zu sehen.

•  Zum anderen dient der CO2-Fußabdruck als Management-Tool. Unternehmen wie Puma kalkulieren

ihren Footprint, veröffentlichen die Informationen aber nicht. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass effiziente

Ressourcenverwendung auch zum Erfolg beiträgt. Dies deckt sich auch mit der wissenschaftlichen Erkenntnis,

dass Unternehmen mit niedrigen Emissionen überdurchschnittliche Investitionserträge versprechen.

 

Sie sehen, ich habe mich informiert. Doch meine Frau ist smarter. Wie smart, das merke ich, wenn ich

300 Kilometer später als bisher zur Tankstelle fahren muss.

 

 Herzlichst

​

Mag. Gerold Permoser

Chief Investment Officer (CIO)