Unternehmen des Monats:

Accor

 

Das Unternehmen des Monats wird aufgrund aktueller Entwicklungen und

in Zusammenhang mit dem Thema „Tourismus“ ausgewählt. Das EAM-Nach-

haltigkeits-Team analysiert die Stärken

und Schwächen des Unternehmens in verschiedenen ESG-Bereichen.

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Mit rund 460.000 Zimmern in über

3.500 Hotels ist Accor einer der größten Hotelbetreiber der Welt. Sein Portfolio reicht von Luxushotels wie Sofitel bis zu preisgünstigen Unterkünften wie ibis und F1 Hotel. Im Gegensatz zu Mitbewerbern wie Wyndham oder Intercontinental,

die stark auf Franchise-Modelle setzen, betreibt Accor die Mehrzahl seiner Liegenschaften selbst. Damit trägt das Unternehmen neben der übergeord-

neten auch die direkte operative Ver-

antwortung für das nachhaltige Manage-

ment seiner Häuser. Sein Nachhaltig-

keitsprogramm „Planet 21“, das zahl-

reiche Ziele aus den wichtigsten Risiko-

bereichen definiert, hat Accor zudem

auf alle Franchisenehmer ausgeweitet. Damit ist Accor mit einem Rating von C+ der bestbewertete Hotelbetreiber im SRI-Universum der Erste Asset Management.

 

​Das Unternehmen Accor wies im ersten Halbjahr 2014einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro ausund eröffnete 12.300 neue Zimmerin 92 neuen Hotels. Die Gruppebeschäftigt mehr als 160.000 Mitar-beiter in 92 Ländern. ​

 

Ressourcen

 

Accor hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Energieverbrauch bis 2015 um 10% zu reduzieren. Gleichzeitig soll der Wasser-

verbrauch, unter anderem durch den Einsatz von Regenwasser, um 15% sinken. Neben den erwarteten Kostensenkungen sprechen diese Maßnahmen auch den wachsenden Markt von umweltbewussten Kunden an. In dieselbe Richtung zielen Accors Bemühungen, zumindest in einzel-nen Bereichen auf Ecodesign* zu setzen. Während die Branche allgemein zu mehr Ressourceneffizienz tendiert, zeichnet

sich Accor durch seine ambitionierten Ziele sowie die Qualität und Transparenz der Umsetzung aus.

 

Soziales Engagement

 

Accor unterstützt in Partnerschaft mit

der französischen NGO Agrisud die Ent-

stehung von kleinteiligen bäuerlichen Erwerbsstrukturen rund um seine Hotels in Entwicklungsländern. Diese treten

auch als stabiler Abnehmer für einen

Teil der Produktion auf. Darüber hinaus engagiert sich Accor in mehreren Kam-pagnen für den Schutz von Kindern.

 

Personalmanagement

 

Personalmanagement stellt die Nach-

haltigkeits-Achillesferse der bewerteten Hotelunternehmen dar. Mit 77% seines Umsatzes in Europa ist Accor vornehm-

lich in Märkten mit stabilen arbeitsrecht-

lichen Bedingungen aktiv, was dieses Risiko leicht abschwächt. Das Unterneh-

men wurde zwar im Mai 2014 von einem französischen Gericht wegen illegaler Entlohnungsbedingungen verurteilt, dennoch ist Accor verglichen mit dem Sektor positiv zu bewerten: Die Gruppe investiert stark in Weiterbildung und legt mit  einem steigenden Frauenanteil von derzeit 41% auf Managementebene besonderen Wert auf Gleichberechtigung.

(Dominik Benedikt)

 

* Das deutsche Umweltbundesamt definiert Ecodesign als Gestaltungsansatz, der „das Ziel verfolgt, die Umweltbelastungen über den gesamten Lebenszyklus durch verbessertes Produktdesign zu mindern“.