Als in den 1850er Jahren in den USA im kleinen

Städtchen Titusville der erste Ölboom begann, hat

das wahrscheinlich die Wale vor dem Aussterben

gerettet. Bis dahin wurden die durch die industrielle

Revolution neu geschaffenen Metropolen durch

Lampenöl aus Walfett erhellt. Die Idee, Öl zu ver-

brennen, um damit Motoren zu betreiben, war so

ungewöhnlich, dass man Menschen anfänglich dazu

überreden musste. Hätte man aber Maschinen weiter

so befeuert wie damals üblich, nämlich mit Kohle,

dann wäre das Weltklima wahrscheinlich schon längst

gekippt.

Ohne Öl gäbe es die Welt in der heutigen Form nicht. Erdöl ist immer noch die wichtigste Energiequelle des

Menschen. Medikamente, Dünger, Dämm- und Isoliermaterial, Kunst- und Werkstoffe aller Art beruhen auf dem

Kohlenwasserstoffgemisch. Öl ist Leben.

 

„Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, lautet eines der bekanntesten

Zitate aus Goethes Faust, der darin auf Hegels Dialektik anspielt. These, Öl ist böse, und Antithese, Öl ist gut,

stehen einander gegenüber. Was nötig ist, ist die Synthese der beiden. Öl war immer schon Gut und Böse. Wir

können nicht mit, aber auch nicht ohne. Es bleibt uns also nichts anders übrig, als uns damit abzufinden und

das Beste daraus zu machen. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Wir investieren in unseren Responsible Fonds

in diejenigen Ölgesellschaften, die das beste ESG-Rating aufweisen. Aus unserer Sicht die perfekte Synthese.

Gut und Böse

 

„Öl war den Menschen schon lange bekannt“ erzählt Gerold Permoser, Chief Investment

Officer (CIO) und Chief Sustainable Investment Officer (CSIO) der Erste Asset Management.

 

Der Korb, in dem Moses auf dem Nil ausgesetzt wurde, war mit Bitumen, dem sogenannten Erdpech, abgedichtet.

Sonst wäre Moses ertrunken. Im Mittleren Osten waren Umschläge aus Öl zur Desinfektion und Unterstützung der

Wundheilung schon vor tausenden Jahren Teil des medizinischen Standardrepertoires. Das Griechische Feuer, eine

Mischung aus Öl und ungelöschtem Kalk, sicherte ab dem Jahr 700 für sieben weitere Jahrhunderte das Überleben

Byzanz, bis es sich den noch mächtigeren Kanonen Mehmeds II beugen musste.

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